Buchtipp „Miteinander reden“ – Kommunikationspsychologie

Das vierbändige Werk „Miteinander reden“ des Psychologie-Professor Friedemann Schulz von Thun ist schon seit vielen Jahren der Klassiker in der Kommunikationspsychologie. Ein Werk, um das keiner herumkommt, der Grundlegendes über Kommunikation lernen will. Jetzt ist ein neues Buch von Schulz von Thun erschienen, das er gemeinsam mit dem Medienwissenschaftler Bernhard Pörksen herausgegeben hat: „Kommunikation als Lebenskunst: Philosophie und Praxis des Miteinander-Redens“.

Themen des Buches sind unter anderem:
Warum funktionieren Kommunikationsrezepte nie? Was bedeutet Schweigen? Mit wie vielen Ohren hören wir zu? Warum sind Missverständnisse normal? Wie übt man Kritik, ohne den anderen zu verletzen? Ist das Miteinander-Reden eine Lebenskunst?

Gleichermaßen humorvoll und ernst, mit Lust an der Debatte und erhellender Zuspitzung, entfalten die Autoren die zentralen Modelle der Kommunikationspsychologie (u. a. das Kommunikations- und Wertequadrat, die Metapher vom Teufelskreis und das Bild vom inneren Team, das Situationsmodell und das Ideal der Stimmigkeit) und zeigen, wie sich humanistische Psychologie und systemisches Denken, die Betrachtung innerer und äußerer Kräftefelder, produktiv verbinden lassen.

Überdies wird deutlich, wie sich die verschiedenen Modelle und Perspektiven in der Praxis bewähren. Den Schluss des Buches bildet ein Gespräch über das Glück und den Tod und die Frage, was Kommunikation im Angesicht der eigenen Endlichkeit zu leisten vermag. Offenbar wird so das Panorama eines Denkens, das keine Fertig-Rezepte der besseren Lebensführung bietet, wohl aber Reflexionswerkzeuge und gedankliche Geländer für individuell stimmige Lösungen.

Bernhard Pörksen/Friedemann Schulz von Thun, Kommunikation als Lebenskunst: Philosophie und Praxis des Miteinander-Redens, Gebundene Ausgabe, September 2014, EUR 24,95.